Earth Blessing

In vielen indigenen Sprachen gibt es keinen Unterschied zwischen Mensch und Natur. Alles, was existiert, ist Natur – geboren aus dem Schoß von Mutter Erde. Auch wir in Europa haben Vorfahren, die in enger Beziehung zu den Elementen, den Himmelsrichtungen und den Zyklen der Erde gelebt haben. Diese Erinnerung ist nicht verloren. Sie liegt tief in unseren Zellen, wartend darauf, wieder erweckt zu werden.

Doch vor einigen Jahrhunderten haben Kolonialisierung und Christianisierung diese Verbindung durchtrennt. Die Folge sind Entwurzelung, Entfremdung und das Vergessen der heiligen Beziehung zur Erde. Diese Trennung hat nicht nur unsere Spiritualität verändert, sondern auch unsere Lebensgrundlage zerstört – sichtbar in der Ausbeutung von Mensch und Natur.

Earth Blessings sind Gebete, die uns zurückführen in dieses ursprüngliche Erinnern. Jedes Mal, wenn ich einen Erdaltar legen, ehren ich die Erde als Quelle des Lebens und öffnen einen Raum, in dem die Gebete unserer Ahnen hörbar werden. Ich komme den Materialien der Erde nahe – berühren, riechen, ordnen – und lassen über den Körper Erinnerung geschehen.

Der Erdaltar ist mehr als eine meditative Praxis. Er ist ein lebendiges Portal für Gebete und eine Quelle für Inspiration. Eingebungen, Visionen und richtungsweisende Impulse können hier geboren werden.

Die Rückverbindung zur Erde ist Heilung. Sie gibt uns Halt, wo wir entwurzelt wurden. Sie schenkt uns Kraft, wo Trennung Schwäche hinterlassen hat. Und sie beantwortet die Gebete unserer Ahnen, indem sie uns zurückführt in das, was wir sind: Teil der Erde, Teil des Lebens, Teil des Großen Ganzen.